

“Teamgeist” – in Zeiten des sportlichen Wettkampfes wird dieser Begriff immer wieder als Ursache für besonders gute, aber auch – wenn eben nicht vorhanden – für besonders schlechte Leistungen herangezogen. Und tatsächlich stellt dieser viel zitierte Geist oft den entscheidenden Faktor dar, der Kollektive zu außergewöhnlichen Leistungen bringt und Unternehmen den entscheidenden Schritt besser macht. Teamgeist fördert die Leistungsbereitschaft und verringert Fluktuation. Nun ist Teamgeist nicht alles – aber ohne Teamgeist geht wenig. Um Ziele zu erreichen und um Unternehmen besser zu machen braucht es Teamgeist. Teamgeist lässt sich entgegen weit verbreiteter Meinungen nicht kaufen und nicht verordnen – leider auch nicht durch aufwändige und teure Team Building Events.
Wie aber wecken Führungskräfte diese magische Kraft in Ihren Mitarbeitern? So manche Führungskraft wünscht sich wohl, es gäbe sie – diese Wunderlampe, aus der, wenn man nur daran reibt, der Teamgeist entströmt und sogleich Wunderdinge vollbringt. Liebe Führungskräfte: auch wenn es nicht ganz so einfach ist, es gibt sie – die “Do’s and Dont’s”, die einen Teamgeist befördern oder eben auch verhindern oder gar zerstören. Dafür braucht es keine Unsummen an Geld oder Zeit, sondern einige Prinzipien, die es sich einzuhalten lohnt:
* Ziele vermitteln
So trivial es auch klingt: Damit im Team etwas erreicht werden kann, muss für alle Klarheit darüber bestehen, WAS erreicht werden soll. Ein gemeinsames Verständnis über die Ziele des Unternehmens, des Bereiches und des Teams ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Das “WIR” nimmt dabei eine überragende Rolle ein, denn eine innere Zustimmung zu gemeinsamen Zielen des Teams entfaltet eine weitaus größere Kraft, als Aufgaben, die Einzelnen von der Führungskraft scheinbar willkürlich zugewiesen werden.
Wer die Höhe einer zu überspringenden Latte nicht kennt, wird sich schwer damit tun, seine Kräfte darauf zu fokussieren. Ein Team ohne Ziele wird schnell den bequemen Weg suchen oder – schlimmer noch – seine Energie auf interne Reiberein verwenden. Für Führungskräfte gilt: Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihren Teams Ziele und verfolgen Sie diese!
* Verantwortung übertragen und Rollen klären
Das Zauberwort lautet “Verantwortung”. Übertragene Verantwortung resultiert in aller Regel in einem Gewinn sowohl für die Führungskraft, die entlastet wird, als auch dem Mitarbeiter, der die ihm übertragene Aufgabe zu seiner eigenen Sache macht.
Um das Potenzial des Teams vollständig nutzen zu können, muss für alle klar sein, welches Mitglied des Teams welche Rolle inne hat. Gelingt die Rollenklärung wie auch die Übertragung von Verantwortung, dann greifen die Mitglieder eines Teams wie Zahnräder ineinander und treiben ihren Arbeitsbereich mit eigener Energie voran.
Im Umkehrschluss gilt: Sind Verantwortung und Aufgaben nicht ausreichend definiert und abgegrenzt, drohen Reibungsverluste durch Konflikte zwischen Kollegen und Hierarchieebenen. Für Führungskräfte gilt: Setzen Sie Ihre Mitarbeiter bei ihren Stärken ein, übertragen sie Ihnen Verantwortung und achten Sie auf Ausgewogenheit in der Belastung Einzelner!
* Eine transparente Fehlerkultur pflegen
Fehler passieren, ob wir es wollen oder nicht. Natürlich muss es das Ziel eines Teams sein, die Anzahl der Fehler gering zu halten. Um das zu erreichen, ist es jedoch essentiell, WIE im Team mit Fehlern umgegangen wird. Laurence Johnston Peter, ein amerikanischer Managementberater, hat so formuliert: ” Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht.”
Der Teamspirit profitiert dann von Fehlern, wenn diese als Chance begriffen werden, gemeinsam besser zu werden. Dazu benötigt das Team eine offene Akzeptanz gegenüber den Fehlern Einzelner. So fällt es den Verursachern leichter, Fehler offen einzugestehen und aktiv zur zukünftigen Vermeidung beizutragen. Ist ein Fehler passiert, sollte im Team nach den Ursachen und Lösungen für die Zukunft gesucht werden. Wichtig ist, dass auch Führungskräfte sich von diesen Mechanismen nicht ausnehmen. Auch Ihnen passieren Fehler. Gelingt es Ihnen aber, eine offene Kommunikation über Hierarchien hinweg zu pflegen und Fehlereingeständnisse mit Respekt zu honorieren, dann sind Sie und ihr Team auf einem guten Weg.
* Wertschätzung
So einfach und offenbar doch so schwer! Wertschätzung zu geben, gehört zu den schwierigsten Übungen im Arbeitsalltag. Die Rückmeldung, ob eine Leistung gut oder schlecht war – ob sie überhaupt wahrgenommen wurde – hilft Menschen, ihre Leistung einzuordnen. Wer nicht weiß, wo er steht, kann sich nicht weiterentwickeln. Es gelingt ihm nur schwer, abzuschätzen, was er tun (oder lassen) muss, um ein Ziel im Sinne des Teams zu erreichen.
Menschen, denen diese Möglichkeit zur Orientierung nicht gegeben wird, verhalten sich verunsichert, ziehen sich zurück oder resignieren im schlimmsten Fall. Wertschätzung beflügelt, denn sie hilft, den eigenen Standort einzuschätzen und Selbstbewusstsein für sich und das ganze Team zu entwickeln.
Wertschätzung ist jedoch keine Einbahnstraße zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Wertschätzung hilft auch, wenn sie zwischen Kollegen oder vom Mitarbeiter gegenüber den Vorgesetzten geäußert wird.
* Vorbild sein
Liebe Führungskraft, der einfachste Weg, alle Bemühungen zur Schaffung eines Teamgeistes zu zerstören, besteht darin, Ihre Rolle als Vorbild nicht ausfüllen. Sie als Kapitän und Kopf der Gruppe geben die Richtung und vor. Sie sind Orientierung und Maßstab für Ihre Mitarbeiter. Ohne Ihre Integrität und vom Team anerkannte Autorität wird nichts gehen. Sie – und nur Sie – haben es in der Hand, diese zu fördern oder zu zerstören. Seien Sie verlässlich, berechenbar, konsequent und gerecht – zu sich selbst und zu Ihren Mitarbeitern. Verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern nichts, was Sie auch selbst bereit wären zu leisten. Seien Sie sich Ihrer Rolle als Vorbild stets bewusst – vom ersten Gruß am Morgen bis zum Verlassen Ihres Arbeitsplatzes.
Wollen Sie mehr über die “Do’s and Dont’s” zur Beförderung des Teamgeistes wissen, dann kontaktieren Sie mich.